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Dreieinhalb Jahre Haft für geständigen russischen Spion bei der Bundeswehr

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Ein 54-jähriger Bundeswehroffizier, der gestanden hatte, für Russland spioniert zu haben, ist von einem Gericht in Düsseldorf zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der Mann, ein Hauptmann, hatte zugegeben, sensible militärische Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Etwa zur selben Zeit, als er sich dem russischen Geheimdienst anbot, trat er auch der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) bei.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, als Agent für eine feindliche, rücksichtslos aggressive ausländische Macht zu arbeiten.

Deutsche Polizisten nahmen den Mann am 9. August in Koblenz fest, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Der Vorfall war einer von mehreren russischen Spionageskandalen, die Deutschland in den letzten Monaten erschüttert und die Besorgnis über die Sicherheit im Land verstärkt haben.

Ihm drohte eine kürzere Gefängnisstrafe, da die Informationen, die er den Russen preisgab, als Staatsgeheimnisse eingestuft wurden. Hätte er auch sensiblere Staatsgeheimnisse verraten, hätte er mit härteren Strafen bis hin zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen müssen.

Der Kapitän hatte behauptet, er sei während der russischen Invasion in der Ukraine von der Angst vor einer nuklearen Eskalation getrieben worden. Sein Verteidiger argumentierte, er habe während einer schwierigen Phase seiner beruflichen Tätigkeit begonnen, auf den Social-Media-Plattformen Telegram und TikTok Fake News, Propaganda und Verschwörungen zu konsumieren.

“Das ist der größte Mist, den ich je in meinem Leben gebaut habe”, sagte der Angeklagte in seinem Schlussplädoyer vor Gericht. Er sagte, Depressionen aufgrund chronischer Überarbeitung hätten sein rationales Denken beeinträchtigt.

Sein Verteidiger sagte, die Entscheidung sei während eines Zeitraums von vier Tagen gefallen, in dem er alles zerstört habe, was er in seiner jahrelangen Karriere als Berufssoldat aufgebaut habe: „Vier Tage des Verrats, in denen er rote Linien überschritten hat. Vier Tage des völligen Versagens.“

Er habe zeitweise weit von der Realität entfernt gewesen, sagte sein Verteidiger. Er wies zudem darauf hin, dass der Mann inzwischen aus der AfD ausgetreten sei.

Rechtsanwalt Marvin Schroth (l.) steht neben dem angeklagten Bundeswehroffizier im Spionageprozess vor dem Oberlandesgericht. Der Angeklagte wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er ein russischer Spion sei. Das Oberlandesgericht Düsseldorf befand den Geständigen der Geheimdienstagententätigkeit für schuldig. David Young/dpa

Rechtsanwalt Marvin Schroth (l.) spricht mit dem angeklagten Bundeswehroffizier im Spionageprozess vor dem Oberlandesgericht. Der Angeklagte wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er ein russischer Spion sei. Das Oberlandesgericht Düsseldorf befand den Geständigen der Geheimdienstagententätigkeit für schuldig. David Young/dpa

Kaynak

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